Göttingen/Berlin. Den Baum des Jahres kürt alljährlich eine gleichnamige Stiftung. In diesem Jahr fiel die Wahl auf den Feld-Ahorn, eine Baumart, die laut Juroren „oft übersehen oder vergessen wird“. Der Feld-Ahorn ist klein und oft mehrstämmig. Er kann rund 20 Meter in die Höhe wachsen und 200 Jahre alt werden, eignet sich aber auch für Heckenpflanzungen.
In früheren Zeiten galt er als Speisebaum, daher sein volkstümlicher Name Maßholder oder auch Maseller in der Gegend rund um Göttingen.
Der Baum des Jahres gilt als wertvolles Vogelschutzgehölz und Deckungspflanze in der offenen Feldflur. Aufgrund der geringen Mengen an Holz ist er zwar wirtschaftlich unbedeutend, wird aber wegen der schön gemaserten Stamm- und Wurzelabschnitte gern für Furniere und Intarsien verwendet.
Karriere als Straßenbaum
Derzeit, so die Stiftung „Baum des Jahres“, mache der Feldahorn als Straßenbaum Karriere: „Er bleibt relativ klein, eignet sich daher auch für enge Straßen und Gärten, ist salz-, immissions- und ozontolerant“. Außerdem vertrage er Bodenverdichtung und Hitze.
Im Göttinger Stadtwald kommt der Baum des Jahres selten vor. „Er kann sich eigentlich nur am Waldrand gegen Buchen und Eichen, die Bäume erster Ordnung, durchsetzen“, begründet Raab, warum der Jahresbaum 2015 zumeist am Wegrand, etwa im Bereich des Göttinger Kehrs, zu sehen ist. Eine Ausnahme sei der kleine Leinebusch bei Settmarshausen, „da hat sich der Feld-Ahorn gegen den großen Bewuchs durchgesetzt.“